Die Debatte um die Produktion gesunder Lebensmittel muss laut geführt werden! Endlich ist die Auseinandersetzung mit unserer Nahrung und ihren Produktionsbedingungen wie selten zuvor in der Mitte unserer Gesellschaft angekommen.
Die Demonstration Wir haben es satt findet immer mehr Zulauf. Das ist auch allerhöchste Zeit, denn angesichts globaler Klimaerwärmung, Umweltverschmutzung und wachsender Weltbevölkerung brauchen wir endlich einen Steuermann mit einem nachhaltigen Kompass statt Exportfanatikern.
Nachwachsende Rohstoffe, Bio-Produktion und der ländliche Raum – Themen wie diese rücken zurzeit dank der Internationalen Grünen Woche in Berlin in den Fokus der Berichterstattung. Neben bereits existierenden Problemen wie dem Fortschreiten des Höfe-Sterbens, haben wir auch mit neuen Konflikten zu kämpfen, wie beispielsweise dem Landraub. Das ist schon lange kein Problem nur der Entwicklungsländer mehr. Auch mitten in Europa konzentriert sich der Besitz von Flächen zunehmend. Europaweit sind über 50 Prozent der Flächen in der Hand von lediglich weniger als drei Prozent der Flächeneigentümer. Diese Entwicklung wird in Zukunft an der Legitimität der europäischen Direktzahlungen kratzen. In den Mitgliedstaaten müssen neue Initiativen die Kontrolle und Steuerung des Verkaufs von Flächen sicherstellen, damit unsere Betriebe nicht unter die Räder von Milliarden-schweren Multis oder Pensionsfonds geraten.
Zufrieden bin ich aber über die Entwicklung des Öko-Landbaus in Deutschland. Die Zunahme des Bio-Landbaus darf nicht ausgebremst werden. Hier sind wir Europaabgeordnete und der Rat der Ministerinnen und Minister bei den Verhandlungen um die Reform der Öko-Verordnung in der Pflicht. Mehr Bio auf mehr Fläche - das scheint mir ein guter Neujahrswunsch.