Es ist nicht immer nur das blaue Auge, die gebrochene Nase oder die geprellten Rippen, die wir äußerlich sehen können. Psychische Gewalt, wie Mobbing, Beleidigungen oder emotionale Erpressung, aber auch sexualisierte Gewalt, wie nicht gewollte Berührungen oder Vergewaltigung, bleiben oft im Verborgenen. Am ‚Internationalen Aktionstag gegen Gewalt an Frauen’ macht die Arbeitsgemeinschaft Sozialdemokratischer Frauen (ASF) mit ihrer Flatterband-Fotoaktion „THE LINE HAS BEEN CROSSED“ auf die vielen Tatorte aufmerksam.
Die Alltäglichkeit von Gewalt gegen Frauen soll sichtbar werden und deutlich, dass unter den Augen der Öffentlichkeit permanent Verbrechen geschehen. Dazu gibt es Täter, die bestraft gehören. Der Raum, im dem wir heute frei sind, kann schon Morgen ein Tatort sein. Im schlimmsten Falle für einen der Femizide, die alle 72 Stunden in Deutschland stattfinden.
In der Öffentlichkeit, in den sozialen Medien und sogar im eigenen zu Hause erfahren Frauen sexuelle Belästigungen, Übergriffe und sexualisierte Gewalt. Jede dritte Frau ist in Deutschland mindestens einmal in ihrem Leben von körperlicher und/oder sexualisierter Gewalt betroffen. Etwa jede vierte Frau erfährt diese Gewalt durch ihren aktuellen oder früheren Partner. „Das Kavaliersdelikt hat ausgedient. Wir haben es mit Straftaten zu tun: Männergewalt gegen Mädchen und Frauen. Schaut hin statt weg!“, fordert die Ko-Bundesvorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Sozialdemokratischer Frauen (ASF) Ulrike Häfner.
Die Ko-Bundesvorsitzende der ASF, Maria Noichl, erklärt; „Gewalt gegen Frauen zerstört unsere Gesellschaft von innen. Für Frauen gibt es auf der ganzen Welt kaum einen sicheren Ort: Frauen werden gedemütigt, getreten, geschupst, geschlagen, vergewaltigt, ermordet und verbrannt. Jeden Tag. Weltweit. Und nur eine von 10 Frauen weltweit sucht Hilfe und erstattet Anzeige. Wir wollen mit unserer Flatterband-Aktion deutlich machen, dass es beim Thema Gewalt mehr als Überlebende, Täter und Tatorte gibt – es geht um Grenzen, die niemals und von niemand überschritten werden dürfen!“
Gewalt gegen Mädchen und Frauen hat strukturelle Ursachen. Die Gefahr von Sexismus, sexualisierter und/oder häuslicher Gewalt betroffen zu sein, ist umso größer, je höher das Machtgefälle zwischen den beteiligten Personen ist. So lange die Gleichberechtigung der Geschlechter keine gelebte Wirklichkeit ist, sind Frauen von Männergewalt bedroht.
Hintergrund
Die Arbeitsgemeinschaft Sozialdemokratischer Frauen (ASF) ist die Frauenorganisation der SPD. Die ASF hat die Gleichstellung von Frauen und Männern in Partei und Gesellschaft zum Ziel. Sie gestaltet Willensbildungsprozesse innerhalb der SPD, modernisiert das Parteileben wie auch die Parteiprogramme. Ihr gehören etwa 140.000 Frauen in der SPD an. Die ASF ist organisatorisch eigenständig, auch in ihrer Beschlussfassung. Sie ist Mitglied von PES WOMEN, der europäischen Frauenorganisation in der Partei der europäischen Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten. Das von der ASF genutzte Flatterband basiert auf der diesjährigen Kampagne mit Absperrband von PES Women: The line has been crossed- zero tolerance zone for gender-based violence. Hier kann ihr dazugehöriges Manifest gefunden werden: https://www.facebook.com/PES.Women
Die deutsche Übersetzung des Manifests gibt es hier: PES Women: Manifesto / Übersetzung deutsch
Mehr: https://asf.spd.de . Die ASF finden Sie auch auf facebook und twitter @spd.frauen