Saatgut auf Abwegen

23. September 2016

Durch die Übernahme des amerikanischen Saatgut-Spezialisten Monsanto durch den deutschen Chemie- und Pharmakonzern Bayer entsteht der weltweit größte Anbieter von Saatgut und Pflanzenschutzmitteln.

In einem überfraktionellen Bündnis aus 55 Europaabgeordneten fordern wir nun von Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager, den Zusammenschluss von den beiden Pharmariesen zu verhindern.

Der Zusammenschluss zum weltweiten Pharmagiganten bringt den Markt für Agrarchemie ins Ungleichgewicht. Bayer wird zukünftig die Nahrungsmittelproduktion und den Saatgutmarkt dominieren und den Wettbewerb in diesen Bereich dauerhaft schädigen. Dies ist aber laut der europäischen Fusionskontrollverordnung verboten und sollte von der Kommission verhindert werden.

Aktuelle Studien zeigen, dass der Preisanstieg im Saatgutmarkt mit der Konzentration der Anbieter in diesem Bereich zu tun hat. Bei einer geglückten Fusion würde Bayer weltweit 30 Prozent des Saatgutmarktes und 24 Prozent des Pestizidmarktes kontrollieren. In einem derart sensiblen Markt braucht es transparenten Wettbewerb um Ernährungssicherheit und einen fairen Zugang für die weltweite Landwirtschaft.

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