Milchkrise und Flüchtlinge – ein Kommentar von Maria Noichl, MdEP

15. Januar 2016

Was hat die derzeitige Milchpreiskrise mit Flüchtlingen zu tun? In den letzten Monaten scheint jedes Thema mit Flüchtlingen zu tun zu haben. Oder?

Manchmal werden Flüchtlinge willkommen geheißen, manchmal mit Sorge beäugt. Jetzt hat sich die EU-Kommission eine dritte Variante überlegt. Sie gibt Gelder frei, um Milchprodukte an Flüchtlinge auszugeben.

Wer jetzt glaubt, dass dies aus Willkommensfreude gemacht wird, irrt gewaltig: "Marktentlastungsprogramm" könnte man es auch nennen. Wird Produktionsmenge mit Steuergeldern vom Markt gekauft, ist die Hoffnung groß, dass der Preisverfall gestoppt wird.

Erlauben Sie mir offene Worte: Natürlich ist es sinnvoll, Milchprodukte kostenlos an bedürftige Personen auszugeben. Dann aber bitte an alle - egal welchen Pass der Milchtrinker oder die Milchtrinkerin hat. Wenn dies sinnvoll ist, muss es aber wohl auch in Hochpreiszeiten der Milch praktiziert werden. Wenn nicht, fliegt der Betrug auf.

"Flüchtlingsmilch" nicht als Hilfe für die Menschen, sondern als Marktentlastungsprogramm, ist unehrlich. Was meinen Sie?

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