Meine Stimme für Vernunft: Fluchtursachen - global denken & lokal handeln

25. Oktober 2016

Meine Stimme für Vernunft - der Titel der SPD Initiative liegt mir sehr am Herzen. In der aktuellen Situation in Europa wie auch in der Welt ist es besonders wichtig, mit Vernunft zu sprechen und zu handeln. Dies sind wir vor allem auch der Zukunft der nächsten Generationen schuldig. Die Pressemitteilung könnt ihr hier lesen:

Mit einer Veranstaltung zum Frühschoppen hatte die Initiative „Meine Stimme für Vernunft“ der BayernSPD am Samstag im Mail Keller in Rosenheim halt gemacht. Musik und Politik wechselten sich an diesem Vormittag ab. Die SPD-Bezirks- und Stadträtin Elisabeth Jordan konnte als Rednerin zum Thema „Flucht – Ursachen erkennen und endlich handeln“ die Rosenheimer SPD-Europaabgeordnete Maria Noichl, sowie für den musikalischen Rahmen die Band MD Rocks aus Bad Aibling, begrüßen. Jordan freute sich besonders, dass neben den vielen interessierten Bürgerinnen und Bürgern die ehemalige SPD –Bundestagsabgeordnete Angelika Graf, die stellvertretende Landrätin und SPD-Kreisvorsitzende Alexandra Burgmaier, die dritte Bürgermeisterin aus Kolbermoor, Dagmar Levin, sowie SPD-Stadtrat und Bundestagskandidat Abuzar Erdogan zu Gast waren.

Nach einer stimmungsvollen musikalischen Einleitung rückte der politische Teil des Vormittags mit dem Vortrag von Maria Noichl, MdEP, in den Mittelpunkt. 60 Millionen Menschen seien derzeit auf der Flucht, das entspreche etwa der Bevölkerung von Frankreich. Die meisten davon, etwa 38 Millionen seien aber sogenannte Binnenflüchtlinge, die sich innerhalb ihrer Landesgrenzen bewegten. „Wir müssen die Fluchtursachen erkennen, um Lösungen zu finden. Die Situation ist zu komplex, um mit nur einer Lösung etwas zu verändern“, so Noichl. Landflucht sei ein weltweites Phänomen, das sowohl in Afrika als auch in Bayern zu beobachten sei. Die Politik verschließe hier wie dort zu sehr die Augen, statt Lösungen zu suchen.

Noichl kritisierte auch die Politik der Europäischen Union, die in vielen Bereichen nur auf den Nutzen der 28 Mitgliedsstaaten schaue. Was auf der anderen Seite der Welt durch diese Politik geschehe, werde jedoch ignoriert. An erster Stelle steht für Noichl die fehlerhafte Agrarpolitik. „Billigmilch aus Europa nach Afrika, um die europäische Milchkrise einzudämmen, vernichtet die dortige Landwirtschaft“, betonte die Abgeordnete. Ähnliche Negativbeispiele zu Lasten ärmerer Länder gebe es auch in der europäischen Energie- sowie Fischereipolitik.

Äußerst skeptisch betrachtete die SPD-Europaabgeordnete auch die sogenannten EPAs, Handelsabkommen zwischen der EU und Afrika. Deren Ziel sei es vor allem, dass Afrika seine Märkte für europäische Produkte öffne. Handelspolitik könne so zu einem starken Fluchtmotor werden. Dies gelte auch für die noch mangelhafte globale Klimapolitik. „Die neue Fluchtbewegung werden Klimaflüchtlinge sein“, so Noichl. Sie bedauerte es, dass bei einer Abstimmung im Parlament „Klimaflüchtling“ nicht als Flüchtlingsstatus anerkannt worden war. Doch es gebe Möglichkeiten, an den Lösungen der Fluchtursachen mitzuwirken, „jeder einzelne ist gefordert, nicht nur die Politik“. Es gelte Klimabündnisse zu schaffen und den eigenen ökologischen Fußabdruck zu bedenken, sei es beim Kauf von Kleidung wie auch Nahrungsmitteln. Die europäische Agrarpolitik müsse sich wieder auf Europa konzentrieren und sich selbst versorgen. Auch Bildung müsse in die Welt getragen werden, „um für eine eigene Infrastruktur von Strom, Wasser, Straßen vor Ort sorgen zu können“.

Meine Stimme für Vernunft: Fluchtursachen - global denken & lokal handeln
Hintere Reihe (v. links): Numan Bhatti, Daniel Busse, Malik Saim Waqwas, SPD-Bezirks- & Stadträtin Elisabeth Jordan, SPD-Europaabgeordnete Maria Noichl, Michael Lackner, SPD-Stadtrat und Bundestagskandidat Abuzar Erdogan Vordere Reihe (v. links): Danish Raza, Raphael Schmid, Henrik Kronsbein – Gummersbach

Mit einem musikalischen Beitrag der Gruppe MD Rocks von pakistanischem und englischsprachigem Rock, Blues- und Jazzsongs endete der Frühschoppen der SPD.

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