Maria NOICHL und Ute VOGT: Europas Landwirtschaftspolitik – sozial und gerecht gestalten!

18. Januar 2017

Am heutigen Mittwoch, den 18. Januar, geben die SPD-Bundestagsabgeordnete und stellvertretende Fraktionsvorsitzende der SPD-Bundestagsfraktion, Ute VOGT, und ich gemeinsam Antworten auf die zentralen Herausforderungen für Europas Landwirtschaftspolitik im Rahmen einer Abendveranstaltung in der Saarländischen Vertretung:

„Die Agrarlandkonzentration und die steigenden Preise für landwirtschaftliche Nutzflächen in der Europäischen Union setzen unsere Landwirtinnen und Landwirte zunehmend unter Druck“, erklärt die SPD-Europaabgeordnete Maria NOICHL. „Agrarland ist in der Hand einiger weniger. Das zeigen Zahlen von 2010, nach denen etwa 3 Prozent der landwirtschaftlichen Betriebe in der EU-27 bereits 50 Prozent der landwirtschaftlichen Fläche kontrollierten. Wenn Agrarsubventionen die Konzentration von Agrarland in der EU begünstigen, läuft etwas grundlegend falsch“, so die SPD-Europaabgeordnete und Agrarexpertin, Maria NOICHL.

Die Gefahr liege in der starken Landkonzentration in den Händen nichtlandwirtschaftlicher Großinvestoren und landwirtschaftlicher Großbetriebe. „Sie läuft dem europäischen Modell einer nachhaltigen, multifunktionalen und weithin von Familienbetrieben geprägten Landwirtschaft zuwider. Dadurch gefährdet sie die Umsetzung des Zieles der breiten Eigentumsstreuung, führt zu einer irreversiblen Schädigung der Wirtschaftsstrukturen auf dem Lande und zur nicht gewünschten industrialisierten Landwirtschaft. Für dieses Problem müssen wir dringend eine Lösung finden“, so Maria NOICHL.

Dazu komme die Konzentration auf Seiten der Saatgut-, Dünge- und Pflanzenschutzindustrie sowie der Verarbeitungs- und Handelsbetriebe. „Diese Konzentration ist nicht nachhaltig. Sie zerstört kulturelle und regionale Besonderheiten und Lebenszusammenhänge. Eine nachhaltige Nahrungsmittelerzeugung vom Acker bis zum Teller braucht unabhängige Landwirte, regionales Lebensmittelhandwerk und offene Vertriebsstrukturen. Nicht die Standardisierung, sondern die Vielfalt und das Unvollkommene fördern innovative und von Menschen akzeptierte Produkte und Produktionsformen“, so Ute VOGT.

„Die Gemeinsame Europäische Agrarpolitik vergrößert nicht nur die sozialen Ungleichheiten, sondern verschlechtert auch die Umweltbedingungen. Sie muss stärker auf Arbeit im ländlichen Raum setzen als auf wenige industrielle Landwirtschaftsbetriebe. Weniger intensive Landwirtschaft braucht mehr menschliche Arbeit, trägt zum Erhalt traditioneller Landschaften bei, reduziert Umweltprobleme mit Wasser, Boden, Biodiversität und Klimawandel“, führt Ute VOGT aus.

Teilen