Die EU-Mitgliedstaaten konnten heute weder eine Mehrheit für die Neuzulassung des Totalherbizids Glyphosat erzielen, noch eine Mehrheit dagegen. Die EU-Kommission hat daher entschieden, Glyphosat für zehn weitere Jahre in der EU zuzulassen.
Die EU-Mitgliedstaaten konnten heute weder eine Mehrheit für die Neuzulassung des Totalherbizids Glyphosat erzielen, noch eine Mehrheit dagegen. Die EU-Kommission hat daher entschieden, Glyphosat für zehn weitere Jahre in der EU zuzulassen.
Delara Burkhardt, umweltpolitische Sprecherin der SPD-Europaabgeordneten:
"Mit der heutigen Entscheidung, Glyphosat für weitere zehn Jahre zuzulassen, missachtet die Europäische Kommission das Vorsorgeprinzip. Solange die schädliche Wirkung von Giftstoffen wie Glyphosat nicht komplett ausgeschlossen werden kann, haben sie auf unseren Äckern, Feldern und Tellern nichts zu suchen. Es existieren nach wie vor ernstzunehmende Hinweise auf die gesundheits- und biodiversitätsschädliche Wirkung von Glyphosat, die durch den industriefreundlichen Zulassungsprozess nicht ausreichend berücksichtigt wurden. Der Schutz der Gesundheit sollte Vorrang vor Lobbyinteressen haben."
Maria Noichl, agrarpolitische Sprecherin der Europa-SPD:
"Angesichts des seit Jahren währenden Streits über das Gefährdungspotential von Glyphosat verärgert mich die heutige Kommissionsentscheidung. Dies lässt uns in einer umweltpolitischen Sackgasse. Eine eingeschränkte Nutzung, limitiert auf einen absehbaren Zeitraum, wäre eine Entscheidung im Sinne der Umwelt und aller Verbraucherinnen und Verbraucher gewesen. Mit einer zehnjährigen Verlängerung nehmen wir ein weiteres Mal den Druck von den produzierenden Unternehmen, an Alternativen zu arbeiten. Nun appelliere ich an unseren Landwirtschaftsminister, den Wirkstoff auf nationaler Ebene weitestgehend einzuschränken. Die öffentliche Gesundheit ist nicht verhandelbar und darf nicht durch wirtschaftliche Interessen beeinträchtigt werden."