HERR Ministerpräsident Söder – auch beim Gendern voll daneben!

06. Dezember 2023

Nachdem Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) im Rahmen seiner ersten Regierungserklärung dem Gendern den Kampf angesagt hat, meldet sich die Bundesvorsitzende der SPD FRAUEN Maria Noichl zu Wort:

„Während Herr Söder lauthals verkündet, wir werden das Gendern in Schule und Verwaltung untersagen, gendert er, was das Zeug hält: Im Wahlprogramm der CSU für die Landtagswahl 2023 schreiben er und die CSU natürlich von Bürgerinnen und Bürgern, Lehrerinnen und Lehrern, Pflegerinnen und Pflegern.

Herr Söder – genau das ist Gendern! Wollen Sie damit aufhören und dies verbieten? In jeder CSU Pressemeldung über Frau Kaniber spricht er von seiner Landwirtschaftsministerin, oder von Frau Aigner als Landtagspräsidentin. Und schon wieder: Herr Söder, das ist Gendern!

Ich habe den dringenden Verdacht, dass Herr Söder nicht weiß, dass er selbst und seine CSU jeden Tag gendern, was das Zeug hält.

Herr Söder, Gendern bedeutet: jede Person im richtigen Geschlecht anzusprechen. Wir alle, die von Schülerinnen und Schüler sprechen, gendern. Und das ist auch gut so. Die Zeit, in denen Gruppen nur männlich angesprochen wurden ist vorbei.

Als Frau fühle ich mich nicht angesprochen, wenn nur von Bürgern gesprochen wird. Dies haben vor über 50 Jahren die CSU-Frauen schon begriffen. In den 1960er-Jahren beispielsweise Maria Probst (CSU-Bundestagsabgeordnete aus Bayern). Sie war von 1965 bis zu ihrem frühen Tod 1967 die erste Vizepräsidentin des Deutschen Bundestags, wobei rasch die Frage entbrannte, wie man sie anzureden hätte – als Frau Präsident oder Präsidentin. Frau Maria Probst hat auf Präsidentin bestanden. Sie würde sich jetzt, über 50 Jahre später, im Grabe umdrehen, wenn Sie wüsste, wie wenig Sachverstand Herr Ministerpräsident Söder in Sachen „Gendern“ hat. Manchmal würde Nachdenken vor dem Reden schon helfen. Ich übernehme gerne die erste Strafzahlung, die Bayern gegen eine Lehrkraft verhängt, weil sie ihre Klasse mit „Guten Morgen, liebe Schülerinnen und Schüler“ begrüßt. Ich zahle gerne!“

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