Grüner Anstrich deckt nicht

12. Januar 2017

Anlässlich der Veröffentlichung einer Studie des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung (UFZ) stelle ich fest, dass das Greening der Gemeinsamen Agrarpolitik sprichwörtlich ins Leere läuft.

In etwa drei Viertel der in der EU genutzten Greening - Maßnahmen bringen wenig oder gar keine Vorteile für die Artenvielfalt. Der fortschreitende Artenschwund auf den Feldern macht deutlich, dass dieses Instrument aktuell keine scharfe Waffe gegen den Biodiversitätsverlust ist. Der Artenschwund wird so nicht zu stoppen sein.

Die Studie, die von einer Reihe von Wissenschaftlern aus verschiedenen europäischen Forschungseinrichtungen veröffentlicht worden ist, stellt dem Greening ein schlechtes Zeugnis aus.

Greening ist bei der Überarbeitung der Gemeinsamen Agrarpolitik im Jahr 2013 von einer echten Ökologisierungskomponente zu einem grünen Anstrich verkommen. Die Studie macht deutlich, dass die Farbe nicht einmal deckt.

Es liegt auf der Hand, wie die Greening-Maßnahmen ausgestaltet sein müssen. Der gute Vorschlag der EU-Kommission, Pestizide auf den ökologischen Vorrangflächen zu verbieten, muss so schnell wie möglich umgesetzt werden. Die Greening-Maßnahmen, die der Artenvielfalt besonders zuträglich sind, müssen aufgewertet sowie bürokratische Hürden vereinfacht und weitreichend abgeschafft werden. Auch der Anteil von ökologischen Vorrangflächen an der Gesamtfläche muss erhöht werden.

Die Studie erscheint zwei Monate vor dem erwarteten Zwischenbericht der EU-Kommission zu den ökologischen Vorrangflächen und kann unter dem folgenden Link abgerufen werden.

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