Gender pay gap - „Entlohnung ohne Sexismus“

30. Januar 2020

2015 lag die sogenannte 'gender pay gap' EU-weit bei 16,3 Prozent. Vier Jahre später, im Jahr 2019, ist sie nur 0,3 Prozent geringer. Bedenkt man, dass die Forderung nach gleicher Bezahlung für gleichwertige Arbeit bereits in den Römischen Verträgen 1958 festgehalten wurde, ist nicht nachvollziehbar, wieso dieses Ziel nach wie vor so deutlich verfehlt wird.

Wir können und wollen nicht mehr warten, dass Wunder geschehen. Wir müssen jetzt endlich europaweit handeln und fordern daher rechtlich verbindliche Maßnahmen, die Gehälter und Gehaltsstrukturen transparent und somit vergleichbar machen. Die objektive Messung und Einstufung von Gehältern muss vereinfacht werden - in der gesamten EU.

Die Maßnahmen der vergangenen EU-Kommission und der -Mitgliedstaaten, wie zum Beispiel der zuletzt aufgelegte Aktionsplan, waren ungenügend. Ursula von der Leyen hat sich die Geschlechtergerechtigkeit auf die Fahnen geschrieben und muss nun beweisen, dass die EU hier neue Standards setzen kann. Die sozialdemokratische Gleichstellungskommissarin Helena Dalli hat bereits angekündigt, einen Vorschlag zur Beseitigung der geschlechtsspezifischen Lohnkluft vorzulegen. Eine Entlohnung ohne Sexismus, also die gleiche wirtschaftliche Unabhängigkeit von Männern und Frauen, sollte zur gemeinsamen Anstrengung der EU-Institutionen werden.

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