Frauenrechte sind und bleiben Menschenrechte
Und genau deshalb haben wir in der letzten Woche als Europäisches Parlament gefordert, dass das Recht auf Schwangerschaftsabbruch auch in der Europäischen Grundrechtecharta verankert werden soll. Die Entscheidung des Obersten Gerichtshofs der USA, das Recht auf Abtreibung aufzuheben, ist eine verheerende Entwicklung und ein Schlag gegen die Grundrechte von Frauen überall. Es lehrt uns eine Lektion:
Frauenrechte können niemals als selbstverständlich angesehen werden und wir müssen weiter kämpfen, um sie zu verteidigen.
Die EU muss mit gutem Beispiel vorangehen und Frauenrechte schützen. Daher fordern wir den Rat dringend auf, das Recht auf sichere und legale Abtreibung in die EU-Grundrechtecharta aufzunehmen. Jede Frau in Europa muss das Recht haben, über ihren eigenen Körper zu entscheiden – es ist keine Frage von Politik, Meinung oder Religion. Es ist und muss immer die freie Wahl einer Frau bleiben.
Wir haben herzzerreißende Folgen restriktiver oder kriminalisierender Abtreibungsgesetze in Europa erlebt. Andrea Prudente, eine amerikanische Touristin, wurde vor zwei Wochen trotz Lebensgefahr auf Malta eine Abtreibung untersagt. Die Menschenrechtsverteidigerin Justyna Wydrzyńska wurde angeklagt und muss nun nach dem drakonischen polnischen Anti-Abtreibungsgesetz mit drei Jahren Gefängnis rechnen, weil sie einer anderen Frau medizinische Abtreibungspillen gegeben hat. Diese und viele andere Fälle hätten in der EU nicht passieren dürfen.
Es ist daher Zeit das Recht der Frauen europaweit rechtlich abzusichern.