Die Schwerpunkte aus der Onlineveranstaltung "Umsteuern auf Zukunft - Agrarpolitik in der EU"

14. Dezember 2020

Die Europäische Agrarpolitik mit ihrem Budget von 54 Milliarden Euro jährlich wird alle sieben Jahre reformiert. In der Onlineveranstaltung vom 27.11.2020 legten die SPD-Europaabgeordnete Maria Noichl und ihre Gäste ihre jeweiligen Schwerpunkte dar:

  • Maria Noichl, MdEP, Mitglied im Ausschuss für Landwirtschaft und Ländliche Entwicklung; Schattenberichterstatterin der S&D zum Strategiebericht der GAP:

Maria Noichls 5 Punkte für die neue GAP

Maria Noichl zu Abstimmungsverhältnisse im EP zur GAP

Maria Noichl zu Green Deal F2F Biodiversität

  • Jan Plagge, Präsident Bioland – Verband für organisch-biologischen Landbau e.V.; Vorstand der IFOAM EU Gruppe (Int. Federation of Organic Agriculture Movements, Organic Europe):

"Die Chance, die Agrarpolitik neu auszurichten ist jetzt und nicht erst in sieben Jahren zur nächsten GAP. Der Green Deal ist auch für die Land- und Lebensmittelwirtschaft zentral, um eine Antwort auf die Klimakrise zu haben."

"Die aktuellen Vorschläge zur GAP reichen für diese Neuausrichtung nicht aus".

  • Matthias Borst, stellv. Generalsekretär des Bayerischen Bauernverbands (BBV):

"Bei der Weiterentwicklung der EU-Agrarpolitik im Kontext von Klimawandel, Ökologie und Einkommenssicherung für die Bauern gilt es, dem Mitnehmen anstelle des Abhängens Vorrang einzuräumen."

"Die weitere Ökologisierung muss ökonomische Nachhaltigkeit für bäuerliche Familienbetriebe gewährleisten."

"Bewährte Klima- und Agrarumweltmaßnahmen dürfen über die Ausgestaltung von Konditionalität und Eco-Sceme nicht "kanibalisiert" werden."

  • Hubert Heigl, Landwirt; Präsident des Naturland-Verbandes; Bayerischer Landesvorsitzender Naturland; Erster Vorsitzender LVÖ Vorsitzender:

"Mit der zukünftigen GAP muss dem Artensterben Einhalt geboten und die Zukunft für eine bäuerlich-ökologische Landwirtschaft gesichert werden. Nur so können wir endlich den Weg für eine Landwirtschaft ebnen, die Europa Ernährungssicherheit und seinen Bäuerinnen und Bauern ein faires Auskommen, bei gleichzeitig hohen Umwelt-, Klima- und Tierschutzstandards, bietet. Voraussetzung dafür ist die Abkehr von der Exportmaxime verbunden mit einem ökologisch sozialen Außenschutz."

"Der Ökolandbau erbringt nachweislich positive Leistungen für Natur und Gesellschaft. Darüber hinaus zahlt er auf sämtliche Ziele der GAP ein. Mit dem Green Deal hat sich die EU das Ziel gesetzt, den Ökolandbau bis 2030 auf 25% der EU-Agrarfläche auszudehnen. Deutschland hat 2017 beschlossen, den Öko-Landbau bis 2030 auf 20% auszudehnen. Bisher haben weder die EU-Kommission noch die Bundesregierung dargelegt, wie sie diese Ziele mit der GAP unterstützen möchten. Damit der Ökolandbau auch in Zukunft weiterhin wachsen kann, muss er durch beide Säulen unterstützt werden. Die Öko-Förderung muss dabei mit den Öko-Regelungen der 1. Säule voll kombinierbar sein."

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