Bio-Sektor nicht in die Nische drängen!

07. Dezember 2016

Bio in Bedrängnis: Der Vorschlag der Europäischen Kommission, gesonderte Grenzwerte für die Schadstoffbelastung von Bioprodukten festzulegen, ist unausgereift und gefährdet den Erfolg der ökologischen Landwirtschaft.

Der ökologische Landbau ist in ganz Europa und in Deutschland auf dem Vormarsch. Diese Entwicklung sollten wir weiter fördern anstatt sie mit praxisfremder Regulierung auszubremsenDie Einführung von gesonderten Grenzwerten für Bioprodukte würde lediglich dazu führen, die Branche in vielen Teilen Europas stark unter Druck zu setzen und wieder zurück in die Nische zu drängen.

Schon heute gelten für Bioprodukte die gleichen Schadstoff-Grenzwerte wie für Lebensmittel aus herkömmlicher Produktion. Im Bio-Sektor wird insbesondere durch eine strenge Kontrolle des ökologischen Herstellungsprozesses ein höherer Standard sichergestellt. Das Europäische Parlament hat gute Vorschläge für ein verbessertes Kontrollsystem im Biosektor auf den Tisch gebracht. Diese würden die Einhaltung hoher Standards sicherstellen, ohne das Wachstum in diesem Sektor zu gefährden. Ziel muss es sein, den Marktanteil der ökologischen Produktion in Europa stetig zu erhöhen. Denn ökologische Produkte sind nicht nur gut für die Gesundheit, sondern auch gut für den Boden.

Die derzeitigen Verhandlungen sind überdies nicht vom EP-Mandat gedeckt. Die Verhandlungsführer des Europäischen Parlaments haben ein klares Mandat des Agrarausschusses bekommen. Gespräche über die Einführung von Grenzwerten waren nicht Teil dieses Mandats. Daher fordere ich, die Verhandlungen zu diesem Punkt abzubrechen.

Die Reform der Öko-Verordnung wurde von der EU-Kommission im März 2014 veröffentlicht und sieht eine Totalrevision der Produktionsvorschriften- und -kontrollen für die ökologische Landwirtschaft in Europa vor. Die ökologisch bewirtschaftet Fläche nimmt in Deutschland und in Europa angesichts der steigenden Nachfrage von Bioprodukten stetig zu. In der EU werden bereits fünf Prozent der landwirtschaftlichen Fläche ökologisch bewirtschaftet. In Deutschland liegt dieser Anteil bei zirka sechs Prozent.

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