Die Europa-Abgeordnete Frau Maria Noichl (SPD) bekam Einblick in die Arbeit der Zeitarbeitsfirma Wiesenfeller Personaldienste e.K.
Dies geschah im Rahmen von Praxis-Angeboten an Politiker durch den Bundesverband der Dienstleistungswirtschaft e.V. (BDWI) und dem Bundesarbeitgeberverband der Personaldienstleister e.V. (BAP).
Der Geschäftsführer Herr Wiesenfeller berichtete zunächst über die aktuelle Arbeitsmarktsituation im Blickwinkel der Zeitarbeit. Gut vorbereitet mit entsprechenden Daten von der Bundesagentur für Arbeit interessierte Frau Noichl vorallem die Vertragsgestaltung und die Entgeltregelungen der beschäftigten Arbeitnehmer.
So erfuhr sie, dass fast ausschließlich unbefristete Arbeitsverträge abgeschlossen werden und in zwölf verschiedenen Branchen tarifliche Erfahrungszuschläge stufenweise den Verdienst zur Stammbelegschaft anpassen. Die Firma Wiesenfeller übertrifft die von der Bundesagentur für Arbeit ausgewiesene Übernahmequote in Festanstellung von 30 Prozent um ungefähr das doppelte. Grundlage vieler Arbeitsverträge ist die Option mittelfristig, also nach ca. 6-12 Monaten, in die Festanstellung beim Kundenbetrieb zu wechseln. Für viele Unternehmen ist die Arbeitnehmerüberlassung ein gern genutzter Weg zur langfristigen Personalbeschaffung, vorallem wenn man für die aufwändige Suche selbst weniger die Ressourcen hat.
Einen breiten Raum nahm beim Gespräch die künftige Rolle der Zeitarbeit bei der Integration von Flüchtlingen ein. Das kürzlich abgeschlossene Asylverfahrenbeschleunigungsgesetz gibt der Branche wenig Chancen zu einer schnellen Arbeitsvermittlung. Flüchtlinge erhalten erst nach 15 Monaten Aufenthalt die Möglichkeit in der Arbeitnehmerüberlassung zu arbeiten. Ausnahmen zur früheren Arbeitsaufnahme bestehen nur für qualifizierte Mangelberufe und im hochqualifizierten Bereich ab dem vierten Monat.
Frau Noichl sieht hier ebenso wie die Branche in der langen Wartezeit ein großes Problem. Sie will Details vom Bundesministerium hierzu abfragen. Es darf bezweifelt werden, dass die aktuelle Regelung die Integration erleichtert.
Die Abgeordnete bestätigte, dass die Zeitarbeitsbranche mit ausgewogenen Tarifverträgen einen respektablen Beitrag auch bei der Integration von schwer vermittelbaren Arbeitssuchenden leistet.