Auswüchsen in der europäischen Landwirtschaft muss Einhalt geboten werden!

17. Januar 2017

Zitate von Maria Noichl, MdEP, anlässlich der Internationalen Grünen Woche in Berlin:

„Die diesjährige Internationale Grüne Woche wird politischer denn je. Im Bundestagswahljahr werden in Brüssel bereits die ersten Grundlagen für die Gemeinsame Agrarpolitik nach 2020 gelegt. Allen Beteiligten sollte klar sein, dass es in der aktuellen europäischen Landwirtschaft Auswüchse gibt, die den Ansprüchen der Bevölkerung, den Bedürfnissen der Tiere und dem Schutz der Umwelt zuwiderlaufen“, so die Europaabgeordnete Maria NOICHL.

Agrarlandkonzentration

„Die Agrarlandkonzentration und die steigenden Preise für landwirtschaftliche Nutzflächen in der Europäischen Union setzen unsere Landwirtinnen und Landwirte zunehmend unter Druck“, erklärt die SPD-Europaabgeordnete Maria NOICHL. „Agrarland ist in der Hand einiger Weniger. Das zeigen Zahlen von 2010, nach denen etwa 3 Prozent der landwirtschaftlichen Betriebe in der EU-27 bereits 50 Prozent der landwirtschaftlichen Fläche kontrollierten. Wenn Agrarsubventionen die Konzentration von Agrarland in der EU begünstigen, läuft etwas grundlegend falsch.“

Öko-Verordnung

„Die Reform der Öko-Verordnung darf die Zunahme des Bio-Landbaus nicht ausbremsen. Der Vorschlag der Europäischen Kommission, gesonderte Grenzwerte für die Schadstoffbelastung von Bioprodukten festzulegen, ist unausgereift und gefährdet den Erfolg der ökologischen Landwirtschaft. Ziel muss es weiterhin sein, den Marktanteil der ökologischen Produktion in Europa bei bester Qualität stetig zu erhöhen. Denn ökologische Produkte sind nicht nur gut für die Gesundheit, sondern auch gut für den Boden und das Wasser. Eine neue Öko-Verordnung muss einen erkennbaren Mehrwert für LandwirtInnen und VerbraucherInnen beinhalten. Zu faulen Kompromissen bin ich nicht bereit“, so die Europaabgeordnete Maria NOICHL.

Milchkrise und unfaire Handelspraktiken

„Die Milchkrise hat gezeigt, dass es ein Fehler war, das Quoten-Aus nicht mit flankierenden Maßnahmen zu begleiten. Die Maßnahmenpakete der EU-Kommission waren richtig, zeigen aber auch, dass der Sektor nicht um eine Mengensteuerung herumkommt. Anders wird es auf Dauer keine stabilen Preise geben. Zusätzlich müssen die Vertragsbeziehungen in der Landwirtschaft auf den Prüfstand. Wer meint, dass ErzeugerInnen, Molkereien und Lebensmitteleinzelhandel auf Augenhöhe an einem Tisch säßen, verkennt, dass die Stuhlbeine der Milch-ErzeugerInnen meist kürzer sind. Hier erwarte ich eine EU-Rahmengesetzgebung, die unfairen Handelspraktiken einen Riegel vorschiebt“, fordert die Agrarexpertin Maria NOICHL.

Pestizide auf Ökologischen Vorrangflächen

„Laut aktuellen Studien läuft das Greening, gedacht als Ökologisierungskomponente der Gemeinsamen Agrarpolitik, ins Leere. Der gute Kommissionsvorschlag, Pestizide auf ökologischen Vorrangflächen zu verbieten, muss von der EU-Kommission auch gegen den Widerstand einiger Mitgliedstaaten durchgesetzt werden. Für den Erfolg von ökologischen Vorrangflächen ist ein Verbot von Pestiziden unabdingbar“, erklärt die Europaabgeordnete Maria NOICHL.

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