Arzneimittel in den Fokus der Öko-Verordnung - AöL-Europagespräch mit MdEP Maria Noichl

02. September 2015

Ich habe den Naturarzneimittelhersteller Salus in Bruckmühl besucht und mich dort mit AöL-Vorstand Fabian Breisinger sowie Christoph Hofstetter, Geschäftsführer der Salus-Pharma, über die Öko-Verordnung ausgetauscht: Bildquelle: © Salus - Pharma

(Pressemitteilung Salus-Pharma, Bruckmühl):

Für eine Aufnahme traditioneller pflanzlicher Arzneimittel in die EU-Öko-Verordnung plädiert die Assoziation ökologischer Lebensmittelhersteller (AöL). Bei einem Gespräch mit der SPD-Europaabgeordneten Maria Noichl im Haus des Naturarzneimittelherstellers Salus in Bruckmühl bei Rosenheim sagte AöL-Vorstand Fabian Breisinger, damit könne der bisherige unbefriedigende Zustand, wonach biologisch erzeugte Arzneimittel als solche nicht zu erkennen sind, beendet werden.

Noichl, die Mitglied des Agrarausschusses des Europäischen Parlaments ist, hatte in dem Gespräch eindrucksvoll die Konsequenzen beleuchtet, die eine Berücksichtigung der traditionellen pflanzlichen Arzneimittel im Zuge der Revision der Öko-Verordnung hätte: „Diese Entscheidung kann gravierende Folgen haben.“ Denn die Aufnahme in den Anwendungsbereich der Öko-Verordnung kann als erster Schritt gesehen werden, damit Arzneimittel-Tees eines Tages auch das Biosiegel erhalten können. Noichl: „Ich setze mich mit aller Kraft für die Hersteller ein, die sich um Umwelt und Nachhaltigkeit sorgen.“

Inwiefern der entsprechende Änderungsantrag zur Aufnahme von traditionellen pflanzlichen Arzneimitteln in den Anwendungsbereich der Öko-Verordnung aufgenommen werden könnte, sei laut der SPD Agrarexpertin aktuell noch nicht abzusehen. „Im September werden wir dazu im Europäischen Parlament verhandeln. Dabei werde ich mich für eine möglichst breite Unterstützung einsetzen.“

Die AöL und das Unternehmen Salus unterstützen das Ziel einer klaren Regelung im künftigen EU-Öko-Recht. Christoph Hofstetter, Geschäftsführer der Salus-Pharma, sagte, mit der Aufnahme ins Biorecht würde „eine unlogische Praxis beendet“: Denn während ein als Lebensmittel deklarierter Bio-Kamillentee das Bio-Siegel tragen darf, ist das für einen Arzneimitteltee, der aus biologisch Zutaten hergestellt wurde, bis heute untersagt.

Hintergrund

Im März 2014 hat die EU-Kommission eine umstrittene Vorlage für eine Reform der Öko-Verordnung vorgelegt. Der Ministerrat stimmte seine Position dazu im Juni 2015 ab. Das Europäische Parlament wird voraussichtlich im Oktober über den Entwurf des Berichterstatters Martin Häusling (Grüne) abstimmen.

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